Personalmanagement ist anspruchsvoll. Mitarbeitende wissen heute in Zeiten des Fachkräftemangels um ihre neue Bedeutung und erwarten, dass Arbeitgeber dem Rechnung tragen. Als Führungskräfte sind wir dazu aufgerufen, dies ernst zu nehmen und unser Verhalten immer wieder zu überprüfen. Leitung ist dann erfolgreich, wenn Mitarbeitende gerne und mit Engagement bei der Arbeit sind, und ein Interesse daran zeigen, dass es voran geht. In aller Regel liegt das an guter Führung.
1. Du bist nicht der Freund deiner Mitarbeitenden, aber sei zugänglich für ihre Belange
Wir möchten beliebt sein, Anerkennung finden und Bewunderung. Nicht selten saugen wir Kraft aus der Anerkennung durch andere. Im beruflichen Miteinander hat das seine Grenzen. Oberstes Ziel der Leitung ist es, im Gesamtinteresse der Organisation zu handeln. Dem hat sich alles andere unterzuordnen. Für das Miteinander ist es wichtig, Offenheit zu signalisieren, Vertrauen zu schaffen und sich Zeit zu nehmen für Gespräche. Eine gesunde Distanz hilft Verantwortlichen, auch unangenehme Entscheidungen zu treffen, die nicht allen gefallen. Merke: wer „everybodies darling“ sein möchte wird irgendwann „everybodies Depp“.
2. Sei zielorientiert, aber lass dich auch zufrieden stellen
Gute Leitung ist anspruchsvoll, inspirierend und zielorientiert. Oft setzt sie die Latte für sich und andere hoch. Der Druck, unter dem man selbst steht, wird weitergegeben. Die Gefahr ist, dass man nie zufrieden ist, wenn andere nicht dieselben hohen Ziele verfolgen können. Menschen haben Gaben und Grenzen. Leitung kann in Richtung Herrschaft entgleiten. Daraus entsteht ein Klima der Angst, was schädlich für den Betrieb ist. Auch hier gilt die Pareto-Regel. Wenn 80% meiner Erwartungen erfüllt sind, ist oft mehr erreicht, als wenn die Mitarbeitende für die letzten 20% unverhältnismäßig mehr investieren müssen.
3. Sorge dafür, dass Entscheidungsträger in wichtigen Fragen eingebunden sind
Weichenstellungen und wichtige Entscheidungen müssen mitgetragen werden. Dafür braucht auch die Leitung Verbündete. Wenn wir Zeit in unsere Schlüsselpersonen investieren, dann ist das eines der wichtigsten Investments, die wir treffen können. Wenn Leitung und die zweite Ebene zu einem Team mit unterschiedlichen Rollen werden, wird man fast unschlagbar. Die Zeiten einsamer Alles-Entscheider sollten vorbei sein.
4. Habe den Mut zu unangenehmen Entscheidungen, bleibe aber zugewandt
Leiten heißt leider auch, Grenzen zu ziehen, zu ermahnen, Abteilungen zusammenzulegen und gelegentlich Kündigungen auszusprechen. Das ist nicht schön und wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter. Wer den Mut zu unbequemen Entscheidungen nicht hat, sollte nicht leiten. Entscheidend ist aber, den Menschen Wertschätzung und Anerkennung zu zollen. Das ist auch in der Krise möglich.
5. Wenn du andere führst, lass dich selbst führen: bleibe spirituell offen
Menschen, die sich führen lassen, können besser führen. Menschen, die eine geistliche bzw. spirituelle Ader in sich entdecken und pflegen, wissen um die Begrenztheit menschlicher Möglichkeiten. Sie werden barmherziger mit sich und anderen. Einen Kompass für das eigene Leben zu haben hilft in der Anleitung, Begleitung und Führung anderer Menschen.